14 Tage Grödner Dolomiten 2022

2022 sind wir wieder mit unseren Freunden Petra und Marcus (die ja jedes Jahr höher hinauf wollen) auf Bergtour. Diesmal geht es in die Grödner Dolomiten. Natürlich bleiben wir wieder „oben“, gehen von Hütte zu Hütte, aber diesmal machen wir jeweils ein paar Tage Station.

Richtige Gipfel sind das Motto dieser Tour. Und wir haben richtig Glück mit dem Wetter!

24.7.2022 Wolkenstein – Aufstieg zur Juac-Hütte

Wolkenstein – der letzte Ort im Grödnertal. Darüber die Sella.

Heute ist der Tag des Aufstiegs aus dem dampfigen, geschäftigen Tal😓 zur ersten Hütte. 🥂🥨 Der Weg ist gar nicht spektakulär, ganz gemütlich. Schön hier. Alle „Lieblingsberge“ haben wir im Blick: Schlern, Langkofel, Sella, Geisler usw.🏔⛰🗻Das werden nun unsere Ziele sein. Nicht alle natürlich ..🤦🏻

Auf dem Weg hat sich ein Holzbildhauer verewigt. Wir finden Gämsen, einen Hirsch, Auerhahn und Henne, Eule – alles in Originalgrösse. Und eine Kettensäge. Aber die ist mindestens 10:1.

Die Juac Hütte. Die ist privat, steht auf der alten Juac-Alm. Der Bauer hat sich von der Viehwirtschaft verabschiedet und treibt mit der Familie jetzt „nur noch“ Hüttenwirtschaft und Landschaftspflege. Arbeit hat er trotzdem genug, denn die Hütte braucht ja eine Infrastruktur (Strom, Wasser, Abwasser, Versorgung, Funknetz). Es ist interessant zu beobachten, wie sie das gerade in abgelegenen Hütten hinkriegen.

Wirklich empfehlenswert und leicht zu erreichen.

Und so gehts auch (mal):

Der Langkofel dominiert die Gegend

25.7.2022 Eingehtour über das Stevia Plateau

Schon mal ein Blick voraus auf die Geisler Spitzen.
Auf den dreieckigen Klotz in der Mitte wollen wir morgen steigen.

Eine gemütliche Eingehtour ohne Gepäck, ausgehend von unserer Unterkunft in der Juac Hütte. Heiß ist es …🥵

Hoch auf die Stevia, das ist ein Bergstock mit senkrechten Wänden und einem Plateau oben drauf. 🐑🐏 Erstes Ziel: die Stevia-Hütte🥛. Weiter hoch auf La Piza, einen der Felspfeiler der Stevia. Sensationeller Blick auf die Geislergruppe⛰🧗‍♀️Dort hin wollen wir morgen.

Abstieg durch die Piza-Scharte. 600 Hm. Der Weg ist sehr steil, aber bestens ausgebaut und sicher. Unten wartet die Regensburger Hütte🌭🥤Morgen mehr von dieser Hütte. Zum Abschluss noch ein kleiner Abstecher zum Col Raiser. Das ist ein nobles Berghotel mit Seilbahn, folglich total überlaufen. Nochmal Kaffee und Kuchen ☕️🍰. Der Bauch tut schon weh🤕. Aber wir schleppen uns durch die Hitze zu unserer Hütte. 🍺 Endlich. Zum Eingehen soll‘s genug sein. Das war wohl eher eine Kaffeetour. Allerdings mit atemraubender Aussicht 👍👍👍

Morgen soll‘s auf den Sass Rigais gehen. Das ist ein richtiger Berg!

Langkofel am Morgen
Sylvesterscharte
Hinten die Cir-Spitzen
Die Stevia-Hütte
Auf dem Stevia Plateau
Direkter Abstieg zur Regensburger Hütte
Edelweiß
Ein ganzes Feld mit Eisenhut
Saslong und Langkofel im Süden
Wieder auf unserer Hütte

26.7.2022 Auf den Sass Rigais

So so so. Heute besteigen wir den Sass Rigais ⛰. Das Hörnchen hat immerhin 3.025 m und ist nur über Klettersteige zu erreichen 🧗‍♂️.

Ausgangspunkt ist die Regensburger Hütte, in die wir früh von der Juac Hütte umziehen. Dort leihen wir uns Kletterausrüstung – und Gottseidank: Ohne die hätten wir es nicht gemacht. Leider haben sie nur 3 Sets😱, aber alle sind trotzdem glücklich wieder runter gekommen. Bergsteigen ist halt ein Abenteuer. Kann man machen, muss man nicht. Wir sind´´ zufrieden🥰.

Übrigens: Jeden Abend gibt es Gewitter, Regen und 🍺. Tags scheint die Sonne. Perfektes Timing.

So steil geht es von unten weg. Das Wasserrinnental.
Am Einstieg
Das ist der Gipfel!
Die Furchetta gegenüber. (Für unsereins unersteigbar)
Schon geht es wieder runter. Petra ist im Rausch.

27.7.2022 Regensburger – Schlüterhütte

Über die Mittagsscharte

Wir gehen auf eine Rundtour über 2 Tage. Heute führt der Weg von der Regensburger Hütte (2.040 m) über die Mittagsscharte (2.597 m) zur Schlüterhütte (2.306 m). Nettes Höhenprofil!

Von der Mittagsscharte geht ein besonderer Gruß an die Freunde Günter und Nina: Das schwarze Kreuz ist weg! Kein Schnee! 😱🙀

Dazwischen ein beschwingtes Auf und Ab. So steigen wir von der Scharte erst mal ab auf 1.900 m👍. Kleines Picknick, ein schöner Weg längs der Geislergruppe, schon geht’s wieder auf zur Hütte🥵.

Das Wetter wird sich verschlechtern. Um die Gipfel ziehen Wolken. Aber noch ist es tagsüber trocken.

Morgen wollen wir auf anderem Weg zurückgehen. Unsere geplante Route geht vielleicht nicht, weil die Unwetter der letzten Tage den Weg unpassierbar gemacht haben😩. Den ganzen Tag fliegen Hubschrauber mit Material und „Kräften“. Aber noch gibts keine Erfolgsmeldung. Daumen drücken! (Unwetter erleben wir aber nur abends und nachts!)

Endlich in der Schlüterhütte

28.7.2022 Schlüterhütte – Regensburger zurück

Von der Schlüterhütte zurück zur Regensburger Hütte. Der Weg ist zuerst gut – ein Panoramaweg – Alta Via delle Dolomiti bzw. Dolomiten Höhenweg. Dies sorgte schon gestern dafür, dass die Hütte sehr voll war (die ist immer voll!), und die Bewirtschaftung nicht so persönlich war. Kann man verstehen. Die Leute müssen echt flitzen, um allen Gästen Essen und Trinken hinzustellen. Lager statt Zimmer für uns sowieso.

Die „Magistrale“ endet unter der Roa Scharte(2.600 m). Sonst gut zu überqueren, ist der Aufstieg jetzt durch Unwetter kaputt. Wir hatten schon befürchtet, dass wir hier gar nicht durchkommen. Einige Landschaftspfleger vom Landesforstamt sind dabei, ihn wieder einzurichten. Sie haben noch viel Arbeit vor sich. Trotzdem danke, danke.🙏😍👍.

Wir wühlen uns durch losen Schutt nach oben. Von den voraus Gehenden fliegen reichlich Steine herunter. Nicht ganz ungefährlich. Schweißtreibend.

Der Rest des Weges ist dann „Urlaub“. Unspektakulär. 13:30 sitzen wir schon zu Hause über den Spaghetti🥘🍺☕️.

Blick zurück: die Gampenalm
Auf die Roa-Scharte

29.7.2022 Regensburger Hütte – Grödner Joch

Morgens – Abschied von der Regensburger Hütte

Heute verlassen wir die Geisler Alm und wenden uns der Sella zu, einem weiteren großen Bergstock der Grödner Dolomiten. Es geht über 14,5 km.

Früh gleich mal fast 600 Hm auf die Sieles Scharte 😓🧗‍♂️. Mit einigen Kletterstellen. Dann lange ziemlich eben auf etwa 2.400 m Höhe dahin. Grandioser Panoramaweg! In der Mitte des Tages kommen wir an der Puez-Hütte vorbei.🚰 Aber wir sind tatsächlich in Eile, denn ab 2 Uhr ist Regen angesagt. Kurz vor Schluss liegen noch 2 hohe Übergänge auf dem Weg. Wir sind 14:30 Uhr in der Frara-Hütte an. Nicht wirklich eine Hütte – eigentlich ein Hotel im Charme der 70er auf dem Grödner Joch. Zimmer, weiche Betten, Dusche – so darfs auch mal sein. Pünktlich um 16 Uhr kommen Regen, Blitz. und Donner.⛈⚡️💥

Morgen soll es dann auf die Sella hoch gehen.

Pause vor der Puzehütte
Das gewaltige Langental.
Unten liegt Wolkenstein
Wir nähern uns dem Grödner Joch und unserer heutigen Unterkunft. Hinten die Sella.
Die Cir Spitzen

30.7.2022 Grödner Joch – Pisciadù-Hütte (Vormittagstour)

Abschied vom Grödner Joch
Schon geht es steil das Val Setus hoch

Vormittags vom geschäftigen Grödnerjoch weg auf die Piciaduseehütte. Es ist sonnig, aber kalt – logisch auf fast 2.600 m.

Die drei Strassenpässe an der Sella sind ja toll für Biker, aber uns sind sie viel zu geschäftig. Wir entfliehen wir der lauten Welt und steigen durch das Val Setus auf. Zuerst zicki zacki über eine Riesen-Halde, später folgt ein Klettersteig.

Unsere Hütte liegt auf der mittleren Sella-Terasse an einem kleinen See. Es ist eine alt ehrwürdige Alpenvereinshütte, so wie man sie sich vorstellt. Beinahe 100 Schlafplätze in Lagern und Zimmern. Heute wird’s ziemlich voll. Wir haben dank Vorbuchung ein 4-Bett Zimmer. Perfekt! Wasser kommt aus dem See. Versorgung erfolgt mit der Materialseilbahn. Essen und Trinken vom Besten, a la carte. Strom vom eigenen Wasserwerk oder Dieselgenerator. Abwasser geht in die eigene Kläranlage. WLAN selbstverständlich. Die Hütte ist fast autonom. Sie gehört der Sektion Bologna des Alpenvereins. Der Betrieb ist komplett privat in der Hand der Familie Costa. So siehts aus auf einer AV-Hütte!

Durch das Val Setus
Die Pisciadu Hütte

30.7.2022 Pisciadù-Hütte – Cima Pisciadù (Kaffeetour)

Gaaanz tief unten am See unsere Hütte, und noch weiter unten (grün) das Grödner Joch

Nach Mittag besteigen wir den Pisciadu. Das ist wieder ein „richtiger Berg“ mit knapp 3.000 m. Er ist nicht besonders schwer oder gefährlich zu besteigen, aber man muss richtig klettern🧗‍♂️🧗‍♀️🧗. Wir tragen uns stolz ins Gipfelbuch ein und blicken auf alle bekannten Hörnchen ringsum🏔⛰⛰🗻🏔🌋.

Das ist unser Ziel!
Aufstieg
Am Gipfel
Die Sella erscheint von fern als Plateau, aber tatsächlich ist sie wild zerklüftet.
Blick zur Boe-Spitze, dem höchsten Berg der Grödner Dolomiten
Schon wieder im Abstieg
Abends der Blick aus dem Fenster

31.7.2022 Über die Sella mit Boe-Spitze

Ein Blick zurück auf Geisler Spitzen, Mittagsscharte und Sass Rigais

Wir machen eine Runde über die Mondlandschaft der Sella. Die Höhe liegt bei 2.800- 2.900 m. Da wächst fast nichts mehr.
Auf dem Weg liegt die Boe-Spitze, mit 3.152 m ein prima Aussichtsgipfel👀🏞. Aber total überlaufen. Nicht wirklich ein Erlebnis.

Unsere Freunde mussten heute absteigen und in Wolkenstein Akut-Medikamente besorgen. Hoffentlich treffen wir uns morgen gesund wieder😷.

Immer wieder Stahlseile
Blick ins Mittagstal
Über den Antersass
Die Bergstation am Pordoi
Die Boe Spitze. Unser heutiges Ziel. Hinauf geht es über einen Klettersteig in Bildmitte.
Vor dem Aufstieg passieren wir das neue Rifugio Boe
Ameisenstrasse. Dabei ist der Berg gar nicht soo einfach!
Bloss schnell wieder hinunter!

Zuletzt begegnen wir noch einer Herde Gämsen. Das ist hier nicht Besonderes – sie sind total zahm. Man fragt sich nur: wovon leben die?

Wieder ein toller Abend. Das Wetter klart auf!

1.8.2022 Übergang Pisciadu – Plattkofelhütte

16 km, 1.160 Hm abwärts und 900 Hm aufwärts:
Heute haben wir auf einem ewig langen Übergang (16 km 🥾) zur Langkofelgruppe umgesetzt. Von der Pisciaduhütte auf bekanntem Pfad auf das Sella-Plateau (+400 Hm)🐐, dann mehr als 1.000 m abwärts durch das Val Lasties. Kolossale, senkrechte Wände auf beiden Seiten! 😲

Es ergab sich sogar die Gelegenheit für ein kühles (sehr kühles) Bad in einer Felsenwanne unter einem Wasserfall🛀. Wie im Bilderbuch.
Erfrischt weiter, die Strasse hoch zum Sella-Pass (nochmal +500 Hm).

Weiter aufwärts auf den Friedrich-August-Weg, der einigermaßen eben südlich um die Langkofelgruppe führt. Ein schöner Panoramaweg, aber auch sehr voll mit Mensch und Hund🐕🐩🐕‍🦺. Irgendwann erreichen wir dann doch die Plattkofelhütte, und die entschädigt uns nun für alle Mühen🍻🍰☕️Sehr schön!
Wir treffen wieder auf unsere Freunde, die von Wolkenstein aufgestiegen sind.


Tschüss Pisciaduhütte

Und hier nun hinunter
Val Lasties

Kühle Blonde
in der Badewanne
Friedrich-August-Weg
Die Plattkofelhütte. Riesen Ding

2.8.2022 Auf den Plattkofel (Vormittagstour)

Vormittags bsteigen wir „schnell mal“ den Plattkofel, der sich als perfekter Aussichtsberg erweist: Die Gletscher der Zillertaler, Ötztaler, Ortler Alpen tauchen zwischen den Wolken auf. 🏔⛰🗻 Mittags sitzen wir schon über den Hüttenmaccheroni.

Da hoch!
Langkofel, Grohmannspitze, Plattkofel
Plattkofelhütte und der Rosengarten
Ein Weg und ein kleines Dach: Die Langkofelhütte.
Da hin wollen wir heute noch, aber sicher nicht direkt!

2.8.2022 Plattkofelhütte – Langkofelhütte (Nachmittagstour)

Wir gehen heute noch weiter zur Langkofelhütte. Das ist unser Quartier heute und die letzte Hütte⛺️ auf unserer Tour. Morgen solle es in ein feines Hotel im Tal gehen. Dusche und Wellness🏩🛁🏊‍♀️.

Die Langkofelhütte zeigt zum Abschluss nochmal etwas „rauhen Charme“. Eine ehrwürdige Bergsteigerhütte halt. 50 Schlafplätze. Wir haben ein eigenes 4er Zimmer, dank Vorbestellung.

Es gibt auch von hier einen Weg auf den Plattkofel: den Oskar-Schuster-Steig. Aber das ist ein Klettersteig „mittlerer Schwierigkeit“ und zu schwer für uns.

Weit geht der Blick über die Seiser Alm

3.8.2022 Um den Langkofel – Abstieg nach Wolkenstein

Heute gehen wir zurück in die Zivilisation👮‍♀️🚗🍰. Wir verabschieden uns von der Langkofelhütte. Umrunden die Wände des Langkofel im Norden und fahren schließlich mit der Seilbahn ab nach Wolkenstein🚠.

Die 14 Tage Grödner Dolomiten sind damit erst mal durch😢. Heute quartieren wir uns in Fassa ein, „kommen runter“🤣. Morgen gibt es noch eine kleine Ausgehtour.

4.8.2022 Ausgehtour Col di Rossi – Bindelweg

Mit der Seilbahn (ha!!)🚡aus dem Tal auf den Col di Rossi 2.380 m. Dort beginnt der Bindelweg. Leider viele Menschen auf dem Weg .. aber auch eine grandiose Aussicht auf die Marmolada. Das höchste Hörnchen hier, 3.300 m, hat einen Rest Gletscher.

Um dem Trubel an der Bindelhütte zu entkommen, gehen wir zum Grat hoch. Ein bisschen klettern🧗‍♂️, schon sind auf der Capello di Napoleone auf 2.557m⛰. Auf dem Grat, der beschwingt auf etwa 2.500 m dahin geht, bietet sich ein tolles Panorama nach allen Seiten🏞.

Ein letzter Blick auf die Bergstöcke der Dolomiten👀, ein letzter Zug frische Bergluft in die Lungen💭. Das war’s für diesmal. Auf Wiedersehen Berge. 👋 👋

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